Mi
30
Mär
2016
Mr. Mab
Weil Rita und ich nun beide ganztägig unterwegs sind, gehen wir abends vermehrt auswärtig essen. In der Regel werden wir zwar liebevoll von Srey Net bekocht, aber ab und an steht uns der Sinn nach etwas Neuen und dann machen wir uns mit den Kindern auf den Weg in eines der umliegenden Restaurants.
Es gibt über 900 Restaurants in der Stadt und eine noch größere Anzahl von Straßenküchen. Die Auswahl ist also gegeben und man muss sich nur motivieren, das Haus zu verlassen. Wenn man noch den wilden Straßenverkehr überlebt, steht dem Vergnügen nichts mehr im Wege.
Mo
28
Mär
2016
Osterlachen
Einige Hundert Jahre lange gab es im deutschsprachigen Raum den Brauch, in der Predigt an Ostern die Menschen im Gottesdienst zum Lachen zu bringen. Daran musste ich viel in den vergangen Tagen denken, denn die Stimmung bei uns zu Hause war eher getrübt als fröhlich. Zum zweiten Mal in Folge habe ich mit den Kindern Ostern ohne Rita feiern müssen, die wegen einer Fortbildung für 18 Tage nach Deutschland gereist ist.
Nouchine und Jonathan haben zwar tapfer alle Programmpunkte mitgemacht, aber so richtig ausgelassen waren sie nicht. Ihre Gedanken hafteten an Rita.
Fr
25
Mär
2016
Muriel
Durch die Nacht ging es vor allen Dingen auch nur deshalb, weil daheim Muriel war. Muriel unsere „alte“ Babysitterin aus Köln ist für uns bis heute der Goldstandard in der Kinderbetreuung.
Ihr Elternhaus liegt schräg gegenüber von unserem Heim in Köln und praktisch am Tag des Einzugs lernten wir sie kennen. Muriel wacht seitdem über Nouchine und Jonathan während wir uns im Theater, auf langweiligen Erwachsenenfesten oder eben in Phnom Penh rumtreiben. Letzteres wurde möglich, weil Semesterferien sind und Muriel Lust hatte sich mal Kambodscha anzuschauen.
Mi
23
Mär
2016
Durch die Nacht: Tanzen mit Khalid
Wenn ich kurz nach Sieben das Haus verlasse und unsere Straße entlang gehe, höre ich die Vögel zwitschern und sehe Kinder noch eine Runde Fußball spielen. Der Fußmarsch gehört zum Ritual am Samstagabend. Um ein Gefühl für die nähernde Nacht zu bekommen und um sich für die folgenden Stunden aufzuwärmen.
Es geht los. Das erste Drittel beginnt gewohnt müßig. Ein kleines Restaurant mit schlechter Liveband macht weder satt noch stillt es den Tanzappetit. Dafür ist die Aussicht im 28. Stockwerk ganz ordentlich. Danach ins Heart of Darkness, dem legendären Schuppen auf der Rue Pasteuer. Heute ist Gays Mardi Gras. Einen Grund zum Feiern gibt es immer.
Mo
21
Mär
2016
Durch die Nacht: Lesen mit Akira
Wenn es Nacht wird im Land, dann ist es außerhalb von Phnom Penh zumeist auch wirklich dunkel. Die Menschen im ländlichen Bereich gehören zu den 1,2 Milliarden Menschen weltweit, die ohne Zugang zur Elektrizität auskommen müssen. Das möchte Akira nun ändern.
Fr
18
Mär
2016
Durch die Nacht: Schlafen mit Jonathan
So wenig glamourös es vielleicht klingen mag, aber ich verbringe selbstverständlich den überwiegenden Anteil der Nächte in Phnom Penh im Bett. Gerade wenn, wie es zurzeit der Fall ist, auch noch eines der Kinder krank ist und die geliebte Rita 9.500 Kilometer entfernt auf einer Fortbildung sitzt.
Die Nächte sind dann zwar meist nur kurz und dank heftigen im Bett rotieren nicht sonderlich ruhsam, aber dafür wird mit Inbrunst gekuschelt und durchs Haar gestrichen. Neben mir schnorcheln und röcheln zwei kleine Engel und ich wurschtel in der Mitte.
Mi
16
Mär
2016
Durch die Nacht: Zocken mit Ivan
Für die meisten chinesischen Besucher ist Kambodscha als Reiseziel vor allen Dingen wegen der sehr liberalen Casinopolitik interessant. Während viele andere buddhistische Länder Glückspiel verbieten oder zuminderst stark einschränken, ist in Kambodscha wie so oft alles möglich.
Das 1995 erbaute NagaWorld in Phnom Penh, mit einem Profit von $ 260 Mio. und Monopollizenz bis 2035, ist dafür ein schönes Beispiel. Hier können die Spieler nach Herzenslust ihr Geld in die einarmigen Banditen investieren oder ihr Spielgeschick bei Baccara, Roulette oder Poker beweisen.
Mo
14
Mär
2016
Durch die Nacht: Trinken mit Bernd
In den Monaten März, April und Mai wird die Hitze unerträglich. Man schleppt sich nur noch durch den Tag und wartet sehnsüchtig auf den Sonnenuntergang. Die Gestaltungsmöglichkeiten der Nacht rücken in den Vordergrund.
Wenn ich selbst „Trinken“ gehe, dann ist es meist Sportwasser, Cola und nach 2 Uhr nachts nur noch Wasser. Beim Alkohol ist meine Expertise sehr limitiert. Es macht mich zu einem Exoten in der Expat-Blase der Stadt. Weil es keine Steuer auf Alkohol gibt und sowieso alles billig ist, gehören gepflegte Trinkgelage zu den beliebtesten Zeitvertreibe.
Fr
11
Mär
2016
Rita trifft Pieter
Mein Nachbar Pieter und ich haben dieselbe Angewohnheit immer, wenn es im eigenen Haus zu laut wird (Kinder, Frauen) Schutz suchend in den Garten zu flüchten. Dort stehen wir dann zumeist ohne Oberbekleidung in den Orchideen rum und philosophieren über das Leben an sich und die nächste Möglichkeit zum Grillen ins besondere.
Kein Wunder, dass Rita diesen sehr speziellen Freund von mir mal kennenlernen wollte:
Mi
09
Mär
2016
Albtraumhochzeit (2)
Vor einigen Wochen habe ich ja schon von einem aktuellen Projekt berichtet, womit sich Rita im Museum befasst. Nun fand vor ein paar Tagen die Eröffnung zu der Sonderausstellung „The Sorrow and Struggle of Women Forced Marriage during the Khmer Rouge Regime“ statt. Es war einerseits eine tolle Erfahrung in den Räumlichkeiten mal endlich eine durch die Kölner Designerin Johanna Quandt hochprofessionell gemachte und sehr ansprechende Ausstellung zu besuchen. Es führte aber andererseits den Schrecken der Zeit so unmittelbar vor, dass man sich wünscht, lieber weniger zu wissen.
Mo
07
Mär
2016
Karnevalsumzug (2)
Der Umzug ist vollbracht. Kunstvoll stapeln sich Berge von ungelesenen aber sorgfältig abgehefteten Akten im Hof. Es wird noch schleunigst etwas Staub von der einen in die andere Ecke gewischt. Erste Kopiervorgänge werden unter allgemeinen Erstaunen unter einer Palme vollzogen.
Die Arbeit findet bei LWD nach einem nervenaufreibenden, drei Wochen dauernden Umzug, langsam wieder in geordneten Bahnen statt. Dabei waren die Verkleinerung der Bürofläche und das damit verbundene Stühlerücken nicht ohne Konfliktpotenzial.
Fr
04
Mär
2016
Laos (3)
Außerhalb von Luang Prabang hört das wenige an westlicher Zivilisation schlagartig auf und man fühlt sich wie um ein Jahrhundert zurück versetzt. Einziger Hinweis auf die Moderne ist, dass die meisten Menschen Zugang zu Strom haben. Denn anders als in Kambodscha, wo der Strom teuer exportiert werden muss, kann Laos aufgrund seiner Wasserdämme mehr Strom herstellen, als es eigentlich benötigt. Davon abgesehen bewegt man sich schnell in einem Kontext, der bis auf kleine Ausnahmen noch unberührt von der weiteren Entwicklung ist.
Mi
02
Mär
2016
Laos (2)
Matze und Yann waren vor zwei Jahren auf ihrer Asientour durch Vietnam, Kambodscha und Thailand schon einmal bei uns vorbeikommen. Diesmal führte sie ihr Weg durch Myanmar, Laos und Thailand, sodass es eine gute Gelegenheit gab, die beiden wiederzusehen.
Matze, dessen Drachenladen eine feste Institution in der nordrhein-westfälischen Szene ist, und Yann, der als Printjournalist mit Festanstellung in Berlin zu einer aussterbenden Art gehört, nicht irgendwo entlang des Weges aufzuspüren, wäre grob fahrlässig gewesen.