Eine Schwierigkeit in der Verständigung ist, dass man hier in einer Häufigkeiten in Abkürzungen spricht die mich schwindelig werden läßt.

So bin ich in den letzten Monaten dabei immer neue Akronyme zu lernen. Denn wer weiß schon, dass EBA: everything but arms („alles außer Waffen“), PCDM: Provincial committee for disaster management („Aktionsgruppe für Notfall- und Katastrophenplanung auf Provinzebene“) oder IRDEP-PS: Integrated Rural Development through Empowerment Programs Phnom Sruoch district of Kampong Speu province (ich geb‘s auf) heißt?

"Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?" - diese Frage hat mir Rita früher oft gestellt. Inzwischen ist sie schlau genug meine darauf folgenden Nonsens-Antworten zu vermeiden.

Dabei ist die Antwort so komplex wie einfach: Ich rette die Welt mit den Mitteln die mir gegeben sind. Da das nicht viele sind, brauche ich täglich mehr Mittel. Ich betreibe Mittelakquise = Fundraising.

Inzwischen also in Kambodscha, wo man sich um Mittagessen nie sorgen muss, denn irgendeine Konferenz oder Workshop gibt es immer.

Nach dem Studium in Hildesheim sind Rita und ich im November 2005 nach Lübeck gezogen. In unsere erste gemein- same Wohnung in der Hundestr. 53. Das Erwachsenenleben konnte beginnen.

Im Rahmen meiner Vorbereitungszeit traf ich auf viele beeindrucke Menschen. Einer davon, Bernward Causemann, hielt mit mir 2 zweitägige Einzeltraining in Stuttgart ab und gab mir eine Art Crash-Kurs zur Ent- wicklungszusammenarbeit. Weil es heiß war, spazierten wir oft Eis schleckend durch die gut gesicherten Einzelbebauung des Stuttgarter Stadtteil Gänsheide und diskutierten über Armutsbekämpfung, Wissenstransfer vom Süden in den Norden und Empowerment.

Nachdem die Reise nach Cebu auf die Philippinen ins Wasser gefallen war, fassten wir uns ein Herz und nutzten die frei gewordene Zeit. Rita und ich flogen letztes Wochenende für eine Kurzerholung nach Bangkok.

Die Kinder waren ja gut bei den Großeltern aufgehoben und wir konnten etwas Ruhe finden.

Ein Blick in so ziemlich jeden Reiseführer über Thailand hätte uns jedoch informiert, dass am letzten Sonntagabend in Thailand "Loi Krathong", das Lichterfest gefeiert wird.

Ich finde zwar persönlich das Feilschen um einen Preis immer etwas mühselig, aber auf der anderen Seite sehe ich es auch nicht ein das Vielfache von dem zu zahlen, was die "Einheimischen" hier abgeben.

Der dritte Freitag im Monat gehört Rita. Diesmal stellt sie eine Marktfrau von unserem Markt in Toul Kork vor.

Heute also:

 Rita trifft Ya Vuy Vhang

Ist es eigentlich erlaubt mal so ganz unverblümt fest- zustellen, was für fantastische Eltern wir sind? Okay, das will nun wirklich niemand  lesen, aber es soll den- noch dokumentiert werden. Allein schon deshalb um sich selbst daran zu erinnern, wenn man tagtäglich an den tausend Kleinigkeiten des Alltags scheitert.

Brot für die Welt, ein Hilfswerk der evangelischen Frei- und Landeskirchen in Deutschland, hat mich als sogenannte "Fachkraft" nach Kambodscha entsandt. Einmal in vier Jahren werden alle Fachkräfte einer Region zu einer Konferenz eingeladen.

In diesem Jahr waren also alle Fachkräfte und deren direkte lokalen Ansprechpartner in Kambodscha, Nepal, Vietnam, Papua Neuguinea etc. eingeladen für eine Woche an dieser Regionalkonferenz teilzunehmen.

Irgendwie sollte es nicht sein.

Am zweiten Freitag im Monat zeigt Nouchine immer einen intere- ssanten Ort in Phnom Penh. Dieses Mal sind wir zum Königspalast gefahren. Mehr unter

Nouchine zeigt den Königspalast (1)

Die ersten hundert Tage sind rum. Es ist Zeit für ein Zwischenfazit mit all den Zufallsein- drücken, die es in den letzten drei Monaten irgendwie noch nicht in den Blog geschafft haben.

"Mit dem Tag der Ankunft beginnt eure Ausreise", so drastisch hat man es in der Vorbereitung formuliert. Denn ob man die Zeit im Ausland als "erfolgreich" ansehen kann, hängt auch immer davon ab, wie gut es einem gelingt, sich später wieder in die alte Heimat zu integrieren.

Dass das tatsächlich schwer sein kann, haben wir am Beispiel vieler Menschen in Deutschland erlebt, die noch Jahre nach der Rückkehr mit ihrem neuen alten Leben in Deutschland hadern. Davor graut es uns ein wenig.

Der erste Freitag im Monat gehört Jonathan.

Diesmal probiert er Okraschote.

Mehr gibt es unter diesem Link:

Jonathan probiert Okraschote