Durch die Nacht ging es vor allen Dingen auch nur deshalb, weil daheim Muriel war. Muriel unsere „alte“ Babysitterin aus Köln ist für uns bis heute der Goldstandard in der Kinderbetreuung.
Ihr Elternhaus liegt schräg gegenüber von unserem Heim in Köln und praktisch am Tag des Einzugs lernten wir sie kennen. Muriel wacht seitdem über Nouchine und Jonathan während wir uns im Theater, auf langweiligen Erwachsenenfesten oder eben in Phnom Penh rumtreiben. Letzteres wurde möglich, weil Semesterferien sind und Muriel Lust hatte sich mal Kambodscha anzuschauen.
Muriel war nach der Schule für ein Jahr als Freiwillige nach Äthiopien gezogen und studiert nun in Köln. Nebenbei macht sie mit ihrer unschlagbar guten Laune, Geduld und Neugier die Welt jeden Tag ein bisschen besser. Sie ist bereit sofort alles stehen und liegen zu lassen, um sich von kleinen Wundern verzaubern zu lassen. Eine Eigenschaft, die sich sie mit den Kindern teilt, oder ihnen gezeigt hat.
Drei Wochen sind Jonathan, Nouchine und Muriel nun durchs Haus gegackert und haben sich gut behütete Geheimnisse geteilt. Während ich durch die Nacht zog, haben epische Pyjamapartys stattgefunden, dessen Planung im Vorfeld stets verneint wurden.
Inzwischen ist Muriel wieder zurück nach Köln und die Kinder liegen brav um sieben im Bett. Nicht aber ohne jedes Mal stoisch zu erwähnen, dass es mit Muriel viel schöner war. Stimmt.