Auf den Tag genau 4 Monate ist es her, dass wir aus unserem gemütlichen Vorort Tuol Kork ins hippe Tuol Tom Pong gezogen sind. Zwar ist der damit verbundene Hauswechsel uns jeden Tag bewusst, denn die Kinder und ich tun unseren Anteil daran, indem wir Rita jedes Mal daran erinnern, wegen wem wir unsere geliebte Diktatorenvilla aufgegeben haben, dennoch entfernt sich das Leben in Tuol Kork immer mehr aus unserer Sichtweite. Weil man jetzt mal eben um die Ecke fahren kann, ändert sich der Freundeskreis, die Einkaufsmöglichkeiten, die Restaurants etc.
Umgekehrt macht auch in Tuol Kork der Fortschritt nicht vor so lästigen Fragen wie Baugenehmigung, Ästhetik, solider Finanzierung oder eigentlichen Bedarf halt. Munter sprießt die für Phnom Penh übliche Mischung aus Biergärten, Hochhäusern und Karaoke Bars aus dem Boden. Nun, hier ist es alles etwas hochpreisiger angesiedelt, aber im Grunde sind es die ähnlichen Investitionsvorhaben wie schon in der recht zugebauten Innenstadt.
Das ist für den eigentlichen Stadtteil, dessen Bild lange Zeit durch französische Kolonialvillen, großzügigen Baumbestand und ruhige Ecke geprägt war, natürlich schade. Für die Kinder und mich hat es jedoch den Vorteil, dass wir nach einem kurzen Blick diesen Ort schon nicht mehr so sehr vermissen. Nur Rita sagen wir es natürlich nicht.