Er stampft. Er kracht mit seinen kleinen süßen Füssen gegen die Holztreppen. Kreischend tobt er die Treppe hoch. Ich halte es im Kopf nicht mehr aus. Dieser verdachte Krach.
Ich bin müde. Ich fühle mich hier nicht zu Hause. Ich fühle mich nirgendwo mehr zu Hause. Gerade aus der Schule gekommen ging der Streit schon los. Ich wollte oben meine CDs hören, der doofe Jonathan stattdessen lieber draußen spielen.
Soll er doch. Er will doch sowieso nur die ganze Zeit mit meinem Fahrrad fahren.
Der dicke Ushel sitzt mit dem iPad auf dem Sofa, Srey Net wischt die Küche und Rita ist arbeiten. Immer arbeiten. Ich gehe nach oben und rede mit ihm. Wir können auch draußen spielen. Ist mir egal.
Ich muss nur durchhalten bis es wieder Freitag ist. Dann geht es endlich wieder zu Felix. Felix ist super, denn der hat einen Pool. Darin bleibe ich dann den ganzen Nachmittag.
Unter dem Wasser kann man Jonathan kaum noch hören. Uschi sitzt mit den anderen Eltern und schmaust Mangos. Rita, Rita arbeitet.
Das ist der schönste Ort überhaupt. Der glasklare Pool umgibt mich, schützt mich. Ich spüre meinen schwitzenden und juckenden Körper nicht mehr. Meine Augen kullern vor Glück. Felix küsst mich heimlich aufs Ohr.
Gerade regt sich Jumbo wieder über was auf. Er kreischt und stampft. Ich schaue auf die Sonne über dem Mekong. Und tauche ab.