Mit dem Wolf springen

I don't know about my dreams
I don't know about my dreams

Alle zwei Jahre treffen sich unsere wichtigsten Geldgeber zu einer Geberkonferenz. Dort besprechen sie dann zusammen mit uns als lokalen Partner die wichtigsten Schritte für die kommenden Jahre. Wir von Life with Dignity (LWD) bemühen uns in zwei Tagen die komplexen Zusammenhänge in denen wir Entscheidungen treffen und Fortschritte machen in 15minütige Präsentationen zu fassen.


Am Ende geht es dann für uns um die entscheidende Frage, ob die Geldgeber uns weiterhin finanziell unterstützen und welche gemeinsamen Ziele man miteinander vereinbart.

Das wird im schlechtesten Fall eine trockene und langwierige Veranstaltung, bei der jeder eigentlich nur noch aus dem Raum will. Im besseren und mit Stolz sage ich: In unserem Fall, nutzt man die Zeit um sich vertraulich, freundlich und offen über die Stärken und Schwächen der Arbeit austauscht. Wir haben das Glück, dass die wichtigsten Geldgeber von uns seit Jahrzehnten zu unserem Unterstützerkreis gehören. Daher ist die Zusammenarbeit vertrauensvoll und ehrlich.

Prägender Eindruck aus der Zusammenkunft ist das Rückfahren der europäischen Entwicklungszusammenarbeit in Kambodscha. Es hat sich schon seit einiger Zeit abgezeichnet, dass die Europäer weniger präsent sein wollen. Zum einen weil neue „Märkte“ für Entwicklungszusammenarbeit in Süd-Ost-Asien entstehen, wie zum Beispiel Laos oder Myanmar, zum anderen natürlich weil generell der Trend in den Ländern zurück geht, sich in der Entwicklungsarbeit zu engagieren.


Mit den anhaltenden politischen Prozesse im Land die zu einer Entdemokratisierung der Zivilgesellschaft führt, hat man sich auch nicht gerade das Wohlwollen der westlichen Förderer gesichert. Das zu all dem Europa noch vor einer historischen Flüchtlingsaufgabe steht und damit Mittel dringend benötigt werden um im eigenen Land, im Osten Europas und an der Peripherie zu investieren, setzt dem dann noch die Krone auf.

Kurz gefasst, es gibt kein Geld. Nirgends. Das ließ die Stimmung bei LWD natürlich nicht gerade fröhlicher werden. Das Gefühl, das man in einer Demokratiekrise nun noch von den Verbündeten verlassen wird, macht sich breit.


Aus meiner Sicht, ist es viel unprätentiöser. Europa gibt dort gegen China auf, wo man sich eh nicht mehr erhoffen konnte. Man kann das verurteilen, man kann es verstehen. Bald wird es nicht mehr viel geben.

2 Tagen Konferenz ging es mit den Geldgebern raus in Land. Ich war mit JingJing von der Church of Sweden unterwegs. Wir haben uns diverse Projekte angeschaut und am Ende eines langen Tages im Children Club für gute Stimmung gesorgt. Es bleibt und ist der beste Fundraisingansatz der Welt: Lachende Kinder.