Thailand: Chiang Rai (3)

Reisende in Asien kommen, wenn sie viel unterwegs sind, manchmal in einen Zustand, den man hier als "templed out" beschreibt. Das heißt soviel, wie den Tempel überdrüssig sein. Irgendwann kann man halt die ewig gleichen goldenen Hügelensemble nicht mehr sehen. Dann sieht nach einer Weile jeder Tempel wie der nächste aus.

 

Zu dem Zeitpunkt sollte man schleunigst nach Chiang Rai kommen, wo zwei sehr ungewöhnliche Tempel auf einen warten: Der weiße Tempel Wat Rong Khun und das schwarze Haus Baan Dam.

Das schwarze Haus ist ein Tempel- und Gebäude-Ensemble im Norden Chiang Rais, welches von dem kürzlich verstorbenen zeitgenössischen Künstler Thawan Duchanee, errichtet wurde. Es umfasst mehr als 40 Gebäude, die als Ausstellungsorte seiner bildenden und performativen Kunst dienen. Thawan ließ sich dabei auch von den Baustilen anderen asiatischer Länder beeinflussen.

 

Auf dem Gelände finden sich balinesische und burmesische Gebäudetypen, die im inneren gesammelt Knochen und Häute präsentieren. Thawan ist einer der spannendsten Künstler Thailands gewesen und Baan Dam allein rechtfertigt schon den Trip nach Chiang Rai.

 

Dabei sollte man sich auch nicht die Tempelanlage Wat Rong Khun im Süden der Stadt entgehen lassen. Seit 1997 arbeitet hier der thailändische Maler und Architekt Chalermchai Kositpipat an der Erschaffung der Anlage. Die von weiten freundlich und ungewöhnlich hell wirkende Anlage, bekommt bei näherem Hinsehen aber genau den furchteinflößenden Charakter, den sich ihr Erschaffer vorgestellt hat.

 

Seine detaillierten Höllendarstellungen verfehlen ebensowenig ihre Wirkung, wie das goldüberzogene Innere des Haupttempels. Chaelermchai hat sich auch nicht von dem Erdbeben, welches 2014 einen Teil Wat Rong Khuns zerstörte, stoppen lassen. So arbeitete bis zum heutigen Tag unbeirrt an der Fertigstellung des Tempels.

 

Bilder zu Baan Dam und Wat Rong Khun sind in der Galerie

Kommentar schreiben

Kommentare: 0