Ich wollte Nouchine zum Geburtstag etwas Besonderes schenken: Einen Kurzurlaub ohne ihren allgegenwärtigen Bruder und ein Abenteuer. Also organisierte ich den kleinen Zwischenstopp in Chiang Rai
und plante unseren Aufenthalt bei den Ahka.
Doch wie erklärt man Nouchine, was Ahka sind? Wie vermittelt man ein opiumrauchendes Bergvolk in Vietnam, Laos und Thailand, welches offiziell als Minderheit anerkannt ist? Ich wählte einen einfachen Weg und sagte: "Wir fliegen zu den Indianern." Fortan freute sich Nouchine auf Zelte, Pfeil und Bogen und Pferde.
Dabei muss mir niemand erklären, wie grundfalsch der Begriff "Indianer" ist. Selbst die Indianer heißen ja nicht mehr so. Es war in meiner Erklärungsnot aber nun einmal der beste Ansatz, der mir einfiel. Schon war das Problem größer. Nouchines Euphorie Indianer kennenzulernen, kannte keine Grenze. Ich hatte schlaflose Nächte, weil ich nicht wusste, wie ich jemals aus der Nummer wieder rauskommen könnte.
Ich hatte Glück. Großes Glück, denn auf dem Weg in die Berge, kamen wir an eine Ferienanlage vorbei, die augenscheinlich das Thema "Cowboys und Indianer" adaptiert hatte.
Andrea, die in meine Agonie eingeweiht war, und ich konnten somit Nouchine ein echtes Ahka Camp zeigen. Es gab thailändische Cowboys, wilde Pferde und jede Menge Zelte. Nouchine war begeistert
und ich erleichtert.
Danach ging es dann noch in ein tatsächliches Ahka-Dorf. Wir haben traditionelle Handwerkskunst, mystische Waldorte und sehr nette Ahka kennengelernt. Es war ein gelungener
Ausflug.
Auf dem Rückflug resümierte Nouchine, dass in dem Dorf die Ahka dann in Holzhäuser und nicht in ihren "echten" Zelten gewohnt haben, hätten sie wohl für die Touristen gemachten. Denen sei ja das
ständige rein und raus aus den Zelten nicht zuzumuten. So wird es wohl sein.
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Monika (Freitag, 31 Juli 2015 12:56)
Zauberhafte Bilder von Nouchine . Du bist ein toller Vater der Glück verdient hat.