Choenung Ek, ein ehemaliger Obstgarten und chinesischer Friedhof etwa 17 Kilometer südlich von Phnom Penh, wurde in den Zeiten der Roten Khmer als eines der Vernichtungslager ("Killing Fields") genutzt.
Die Gedenkstätte ist wichtigstes Ziel des Thanatourismus im Land. Während manche Khmer noch zum Grab Pol Pots pilgern und Blumen niederlegen, kommen hierhin einige Touristen um inmitten von Zähnen, Kleiderfetzen und Knochenresten ein paar Selfies zu machen. Ich bin mir nicht sicher, was ich schlimmer finde.
Während die Dieselgeneratoren ratterten und über Lautsprecher kambodschanische Lieder gespielt wurden, konnten die Gefangenen in der Dunkelheit der Nacht erschlagen werden, ohne das man ihre
Schreie hörte.
Weil Kugeln zu teuer waren, brachten die Roten Khmer die Gefangen mit allem um, was sich so fand. Mit der scharfkantigen Baumrinde wurde die Kehle durchgesägt, mit Eisenstangen und Macheten der
Kopf zertrümmert und dann mit dem Insektizid DDT übergossen, damit die Leichen nicht so stanken.
An einem Baum kann man heute den über 2.000 Babys gedenken, die an dessen Stamm erschlagen wurden. Ihre Leichen liegen daneben in einem Massengrab. Bis zum heutigen Tage spült der Regen aus dem Unterboden noch Knochenreste und Kleidung hervor. Von den knapp 20.000 Menschen die hier umgekommen sind, liegt noch ein Drittel unter der Erde.
Zur Zeiten der Roten Khmer wurde schätzungsweise ein Viertel der damaligen Bevölkerung ausgemerzt. Selbst nach der Befreiung des Landes unterstützen viele westliche Staaten noch lange Pol Pot. Seine Untergrundregierung bekam sogar einen Sitz in den Vereinten Nationen.
Diese kleinen, lustigen Kambodschaner. Meine lächelnden, freundlichen und verspielten Mitmenschen. Immer lächelnd, im Schatten sitzend und voller Güte im Blick.
Die Älteren sind Täter.
Oder Opfer.
Oder beides.