Kuala Lumpur International Airport (KLIA)

Gute Freunde nennen sie auch "Mother Chucker"
Gute Freunde nennen sie auch "Mother Chucker"

Der Flug zu Rita war mit einem Wermutstropfen gepflastert: 4 Stunden Zwischenstopp im KLIA.


Dabei haben sie sich wirklich Mühe gegeben. Wirklich.


Nach der verkorksten "Visit Malaysia 2014" Kampagne, von der nur nachhaltig in Erinnerung geblieben sein dürfte, dass 2 ihrer Maschinene ihr Ziel nicht erreichten, war für das Jahr 2015 wieder mal alles auf Hochglanz poliert worden.


Doch in ein totes Objekt lässt sich keine Seele rubbeln. Auch mit ganz vielen Ringgit nicht.

Der KLIA, Kualu Lumpur International Airport, ist Ort von Sparpreis-affinen Transittouristen, Horden von Pilgergruppen und unfassbar vielen Serviceangestellten, die allesamt keine Auskunft geben können, das aber im besten Oxfordenglisch.

 

Die Langeweile heutigen Luxuskonsums wird durch die Schauläden der großen Premiummarken unterstrichen, die sich allesamt zu einer Leistungsschau der Einfallslosigkeit verabredet haben. Mir fiele selbst als wohlhabender Mensch nicht im geringsten ein, wie ich meine 4 Stunden Zwischenstopp durch Konsum kurzfristig aufwerten sollte.

 

Nur dank des Palmöls kann ein Land sich einen solchen nutzlosen Flughafen, subventionierte Ticketpreise und jährliche Werbefantasien leisten. Doch statt mit dem Punkten zu wollen, was die eigene Identität unterstreicht, will man nun alles sein, was man nicht ist.

Zu arm und hässlich um als Orient durchzugehen, zu faul und dick um in Asien zu bestehen und zu unordentlich um reiche Russen zu beherbergen. Stattdessen alles wollen und doch nichts sein.

 

Allein diese stämmigen Frauen, die mit Kopftuch und preußischer Pickelhelm ausgerüstet für Zucht und Ordnung sorgen sollen und dann doch nur auf ihre Tinder-App schauen. Daneben mit Orden überladene Generäle, dessen innere Kriegsführung dann aber doch nur dazu gereicht hat, angeschickerten Backpackern aus Australien die 120ml Shampoo aus dem Handgepäck wegzunehmen.

 

"Don't crack under pressure" steht unter der blonden Photoshop-Triebfantasie des Uhrenherstellers. Nein, Schätzchen, der Druck wird mich nicht kleinkriegen. Aber die Langeweile, die eventuell schon.

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Kommentare: 1
  • #1

    Monika (Mittwoch, 20 Mai 2015 09:48)

    Lieber Dariush, hier einmal ein herzliches Dankeschön für die vielen informativen Berichte . Man kann sich auf dich verlassen, 2 x wöchentlich eine Schilderung deiner Erlebnisse. Ich freue mich darauf. Mach bitte weiter! Es grüßt euch eine treue Leserinn.