Überraschenderweise wird man nicht jünger. Schlanker auch nicht.
Um wenigstens etwas gegen den Alterungsprozess zu unternehmen, haben sich ein paar Entwicklungshelfer aus Phnom Penh gegenseitig versprochen im Dezember 2015 am Halb-Marathon in Siem Reap teilzunehmen.
Seitdem kommt es regelmäßig zum verbalen Schlagabtausch wer nun wen schmachvoll in Grund und Boden rennen wird. Dabei ist jedem klar, dass wir angesichts der Hitze und der ungünstigen Vorabbedingungen (nicht jung, nicht schlank) schon froh sein können das Experiment überhaupt zu überleben.
Dirk, ein Freund von der Welthungerhilfe, greift inzwischen schon zu psychologischen Tricks. Als wir neulich alle entspannt an seinem Pool lagen und ein von ihm spendiertes Eis schleckten, wurde wie zufällig seine nagelneue Laufmaschine angeliefert. Das löste große Unruhe in mir aus.
Um nicht gleich nach 200 Metern tot umzufallen, spiele ich jetzt wenigstens einmal die Woche beim NGO-Fußball in unserem Stadtteil mit. Am letzten Freitag habe ich mich bei 35 Grad eine Stunde lang über den Platz gequält. Mit meiner zerrissenen Schlafanzughose und einen geliehenem Shirt von Rita war ich das lebende Gegenbeispiel eines "Life with Dignity".
Immerhin, meine Mannschaft hat, trotz meiner Beteiligung, 6:2 gegen die Welthungerhilfe mitsamt Stahlkörper-Dirk gewonnen.
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Kilian (Freitag, 20 März 2015 00:04)
Vielleicht nicht jünger, aber sicher auch nicht minder entschossen. Ich erinnere mich gut an Deine Lauf...ähhm...begeisterung in der Schulzeit. Gerade die lange Distanz am Kanal war doch Deine Paradedisziplin. Ich habe keine Zweifel, dass auch in Siem Reap der Wille mit nur ein bisschen Übung auch Berge versetzt!