Beta - Blogger
In der tagtäglichen Arbeit mit Anträgen bin ich getrieben von Fristen und Abgabeterminen. Immer gleichzeitig alles im Blick behalten und bloß nichts vergessen, macht ganz schön Stress und es bleibt nicht aus, dass man halt auch ab und an mal eine Frist verstreichen läst.
Das ehrliche Bemühen alles korrekt zur rechten Zeit aufbereitet abzugeben, wird durch allerlei Zwischentermine, Feldfahrten und sonstigen Notfällen konterkariert. Wenn zum Beispiel die Tante von einem Kollegen gestorben ist, wird selbstverständlich im gesamten Büro (!) die Arbeit niedergelegt um zur Trauerfeier zu gehen.
Zum Glück reagieren die meisten Geldgeber recht kulant auf solche Ausnahmen. Vielleicht weil sie insgeheim schon "eingepreist" haben, dass Unterlagen aus Kambodscha immer etwas später kommen. Oder weil es ihnen auf ihrer Seite des Schreibtisches auch manchmal so ergeht.
Nur die großen institutionellen Geldgeber wie EU oder USAID sind gnadenlos. Der Pool der Bewerber ist ohnehin zu groß, da ist man dankbar über jeden möglichen Bewerber, der sich durch Unpünktlichkeit aus dem Rennen nimmt. Die Anträge müssen meist eigenhändig bei den lokalen Vertretungen abgegeben werden und wenn man auch nur eine Minute zu spät ist, geht gar nichts mehr. Ich habe schon heulend im TukTuk gesessen, weil wir im Stau standen und nichts mehr ging.
Letzte Woche war es dann mal wieder soweit: 3 Anträge mussten bis Freitag 16 Uhr per Mail verschickt worden sein. Der erste war schon am Donnerstag fertig, der zweite ging knapp Freitagmittag raus. Für den dritten reichte es dann nicht mehr. Zu viele Fakten fehlten noch und das Budget war mehr gewürfelt als wirklich kalkuliert.
Ich hatte etwas Sorgen, ob wir deswegen Ärger bekämen. Aber nachdem wir am Wochenende einen Kabelbrand hatten, konnten wir heute den dritten Antrag ganz entspannt nachreichen. Verbunden mit herzlichen Entschuldigungen und einem Beweisbild. Es sollte da wohl keine Nachfragen mehr geben, der Förderbedarf ist offensichtlich.
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