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Heute um 13:20 haben wir ihn abgegeben: Den umkämpften Antrag auf Förderung bei der EU-Delegation in Kambodscha. Die erste Auswahlrunde hatten wir überstanden und, seitdem ich aus dem Urlaub zurück war, in drei verschiedenen Teams (Phnom Penh, Bangkok, Helsinki) daran gearbeitet die finale Version bis zur heutige Frist fertigzustellen. Alles musste in kürzester Zeit entschieden werden, da waren Streiterei zwischen den Projektpartnern und stundenlange Diskussionen vorprogrammiert. Jetzt ist der Antrag weg und am frenetischten feiern diejenigen, die am wenigsten an der Arbeit beteiligt waren.
Ich sitze derweil vollkommen erschöpft im Büro. Als Akt der Befreiung habe ich alle Unterlagen, Zeitungen und Post der letzten vier Wochen in den Mülleimer gleiten lassen.
Bei den olympischen Sommerspielen 1960 in Rom hat den Wettbewerb im Marathon der Äthiopier Abebe Bikila gewonnen. Er war von seinem Land nachnominiert worden, weil ein anderer Läufer sich beim Sport verletzt hatte. Er schaffte es gerade noch in die Maschine nach Italien. Dort angekommen, stellte er fest, dass seine Laufschuhe "durch" waren. Der Teamsponsor konnte auf die schnelle nichts passendes für ihn besorgen, also lief er, als einziger Teilnehmer, barfuß.
Abebe Bikila gewann danach noch weitere internationale Wettkämpfe, so zum Beispiel auch die nächsten Sommerspiele in Tokio. In seiner Heimat verehrten sie ihn bis er 41jährig 1973 verstarb.
Er ist in dieser riesen Maschinerie "Olympia" nicht untergegangen, hat sich auf sein Training besonnen und hat einfach durchgehalten. Ich bewundere das sehr.