Brandkasse

Der VN 31
Der VN 31

Als Shop- oder Restaurantbesitzer sollte man in Phnom Penh immer etwas extra Bargeld zur Verfügung haben für den Fall, das es brennt. Die hiesige Feuerwehr rückt zwar aus, wenn man sie über die "666" gerufen hat, doch mit den Löscharbeiten geht es erst los, wenn einen kleiner finanzieller Anreiz geboten wurde.

 

Im Herbst letzten Jahres brannte ein Restaurant in der Nähe vom Central-Market bis auf die Grundmauern nieder, weil der Besitzer den geforderten Obolus nicht erbringen konnte. Die Shops nebenan blieben unversehrt.

Überhaupt ist es mit den Stadtbediensteten hier so eine Sache. Polizisten, Müllmänner, Feuerwehr etc. sind selbst für kambodschanische Verhältnisse chronisch unterbezahlt. Erschwerend kommt noch hinzu, dass viele oft über Monate hinweg keinen Lohn erhalten. Wenn die Stadt selbst knapp bei Kasse ist, gibt es eben für einige Zeit kein Gehalt mehr.

 

Das führt dann wie selbstverständlich dazu, dass jeder selbst noch ein paar zusätzliche Einnahmequellen erschließt. Die Müllmänner durchwühlen alle Tonne auf der Suche nach Rohstoffen, die Polizisten machen dann vermehrt Straßenkontrollen und die Feuerwehr hofft, dass es brennt.

 

Doch selbst wenn alle finanziellen Fragen geklärt sind, kommt es oft zu Verzögerungen, weil es kein verfügbares Löschwasser gibt. Im gesamten Stadtgebiet, die Vororte wie Toul Kork eingeschlossen, gibt es 14 Hydranten. Da gibt es häufig mal Probleme mit der Löschwasserförderung.

Nie wird man sicher sein, ob das, was man als Spektakel erlebt, nicht schon die Katastrophe ist.
Nie wird man sicher sein, ob das, was man als Spektakel erlebt, nicht schon die Katastrophe ist.

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