Jim und Jackie

Ich weiß nicht, was davon alles stimmt, ich kann nur sagen, dass Jim mit echter Leidenschaft die US-amerikanische Literatur gelehrt hat. Er wusste uns immer wieder bei der Stange zu halten und für die großen Themen der amerikanischen Erzählung zu interessieren. Zum Abschied schenkte er mir alte Textbücher um meinen Appetit weiter anzuregen und eine Liste mit knapp 150 Buchtiteln.

Jim war ein echter "life changer". Er hat einem amerikanische Schriftsteller ins Herz gelegt wie z.B. Mark Twain, John Muir, John Steinbeck, William Least Heat-Moon, Peter Jenkins, Jack Kerouac, Eddy L. Harris, Henry David Thoreau, Walt Whitman etc. Dessen Bücher von Freiheit, Abenteuer, Selbstgewissheit und Liebe zur Schöpfung erzählen.

Wir sind danach über die Jahre noch im Kontakt geblieben. Ich habe ihn und seine Frau Jackie ein paar Mal in dem wunderschönen Loft in der Innenstadt von Newark besucht, dass sie damals gemietet hatten um die Gegend etwas zu beleben. Sie haben nebenbei noch eine Galerie eröffnet und verschiedene Initiativen in der Stadt unterstützt. Den Sommer verbrachten sie manchmal in ihrer kleinen Wohnung in Paris. Einmal haben Jim und Jackie mich sogar in Lübeck besucht.

Nach 37 Jahren als Lehrer in Newark ist er dann mit seiner Frau 2005 nach North Carolina auf die "Outer Banks" (OBX) gezogen. Von den vorgelagerten Inselbänken hat er mithilfe seiner Onlinekurse noch tausende von Schüler in der ganzen Welt unterrichtet.

Das letzte Mal habe ich Jim vor 8 Jahren gesehen, als ich mit Rita die Ostküste entlang gereist bin. Wenners haben für uns vorzüglich gekocht und uns die Schönheit der kargen Natur auf den Banks gezeigt. Im Stelzenhaus hatten sie, auf Grund der möglichen Stürme, immer zwei Koffer fertig gepackt. Falls sie mal schnell weg müssen.

Nun ist Jim vor ein paar Tagen verstorben.

Jim, ich danke Dir.

Für die Wanderlust, das Fernweh und den Rat mit den gepackten Koffern.

"It is not length of life, but depth of life."

Ralph Waldo Emerson