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Jeden Morgen, wenn wir die Kinder in den Kindergarten bringen erklingt dieselbe Stimme: Teacher Kalyan schreit "Master Jonathan" und kommt angeflitzt. Wir können es nicht beweisen, aber wir sind uns ziemlich sicher, dass sie ihn sehr mag. Und er sie.
Nun hat sie leider am Samstag einen anderen geheiratet. Wir waren somit das erste Mal auf einer Khmer Hochzeit. Es sollt ein Fest werden, welches wir vier so schnell nicht vergessen werden: laut, voll, lecker und hektisch. Das machen wir jetzt öfter.
Wir haben viele ungewöhnliche Dinge erlebt. Zum Beispiel, dass wenn man für 16:30 eingeladen ist, man nicht vor 18:00 kommt. Wir waren auf jeden Fall in den ersten 90 Minuten die einzigen die verirrt durch die Festhalle liefen.
Wenn man sich an einen Tisch setzt, muss man warten, bis der Tisch mit Gästen voll ist. Erst dann wird einem das Essen gebracht. Zu unserem Glück waren Freunde aus dem Kindergarten ebenfalls da. Es hätten aber auch taubstumme Esten sein können, wir konnten uns eh nicht unterhalten. Die Musik war so laut, dass zu keinem Zeitpunkt eine Verständigung möglich war.
Dafür war das Essen sehr lecker. Es wurde immer wieder etwas aufgedeckt und wir verbrachten Stunden damit alles zu probieren. Die Kinder waren bald betrunken vor Müdigkeit und tobten und rannten durch den Festsaal, der einer Bahnhofshalle in Hamm glich. Aber das störte keinen. Im Gegenteil, alle waren ständig in Bewegung. Nach etlichen Fototerminen für das Brautpaar, die innerhalb von 4 Stunden mindestens 12 verschiedene Kleiderwechsel vollzogen, ging es dann zum Tanz um den Früchtetisch.
Wir haben einen wunderschönen chaotischen Abend gehabt. Es war sehr anders als bei unserer Hochzeit. Denn Rita und ich haben in der Mittagspause am 09.02.2007 geheiratet. Schnell von meinem Büro in der Kirchenkanzlei über die Straße ins Standesamt. Nach 20 Minuten war alles vorbei. Das eigentliche Fest ist jeder einzelne Tag mit ihr.
Mehr Bilder gibt es in der Galerie.
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