Veilchen

Lieferung frei Haus
Lieferung frei Haus

Ich finde zwar persönlich das Feilschen um einen Preis immer etwas mühselig, aber auf der anderen Seite sehe ich es auch nicht ein das Vielfache von dem zu zahlen, was die "Einheimischen" hier abgeben.

So gibt es unterschiedliche Strategien und Anlässe für das Handeln um den richtigen Preis.

 

Im Supermarkt und den meisten Geschäften lass ich es meistens bleiben. Rita ist da etwas versierter und handelt schon mal kleinere Preisnachlässe raus.

 

Auf dem Markt hingegen ist das Handeln geradezu "vorgeschrieben". Allerdings verdienen die Menschen so wenig (für 2 Kilo Gemüse zahlt man so knapp 2 Euro), dass es dann irgendwie auch nicht geht da noch um wenige Cents zu diskutieren.

 

Bei TukTuk Fahrten hingegen, kann man sich darauf verlassen, dass man immer einen viel zu hohen Preis genannt bekommt. Deshalb frage ich schon grundsätzlich nicht mehr vor Fahrtantritt. Stattdessen überreiche ich wie selbstverständlich nach der Fahrt den Lohn, den ich für angemessen halte. Nach ein paar Wochen kann man das ganz gut einschätzen. Wenn dann doch einer meint sich noch wegen einen Dollar mehr aufregen zu müssen, dann lache ich freundliche und trabe von dannen.

 

Am schwierigsten ist das Handeln im Kleingewerbe. Hier sind die Preise oft erstaunlich hoch. Manchmal haben wir Dinge im Nachhinein sogar billiger im Supermarkt entdeckt. Daher gehen wir hart zur Sache.

 

Dabei schätze ich das Schauspiel, dass einem geboten wird sehr. Das Gegenüber nennt einen Preis 100. Man bietet 30, weil man weiß, dass das eigentlich schon das Doppelte ist, was man eigentlich zahlen müsste. Und dann setzt ein atemberaubendes Erstaunen, Kopfschütteln und ungläubiges Niederblicken ein. Manche bekommen sogar Tränen in den Augen ob des wahnsinnig günstigen Preises, den man hier erhandeln will. 

 

Man einigt sich dann doch immer irgendwie und schon ist alles Unglück verflogen. Am besten hat sich bislang eine Strategie bezahlt gemacht, die ich mir nach ein paar Wochen zugelegt habe. Wenn jemand einen hohen Preis aufruft, schaue ich ihn entgeistert an und sage: "Do I look like a tourist?" ("Sehe ich etwa wie ein Tourist aus?").

 

Das lässt die meisten wirklich sprachlos sein, denn ich sehe natürlich wie ein 1A Tourist aus, doch niemand will so unhöflich sein und das zugeben. Stattdessen sagen alle hektisch: "No, no." und schon geht der Preis runter.

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Kommentare: 3
  • #1

    Kilian (Dienstag, 19 November 2013 09:55)

    Ich muss schon den ganzen Morgen schmunzeln. Der Gedanke, wie Du dem Kleingewerbe mit reichlich Entrüstung Paroli bietest, ist einfach zu köstlich. Zu gern wär' ich dabei! ;-)

  • #2

    Monika (Dienstag, 19 November 2013 15:22)

    Morgen hat der Heimatverein Rheinbreitbach einen Mundartabend mit dem Titel " Us dem Lewwe". Das ist jetzt euer tägliches Leben das Veilschen!

  • #3

    Gudrun (Dienstag, 19 November 2013 21:24)

    Jeden Tag habe ich erneute Freude zu gucken, ob es etwas Neues bei euch gibt, erwarte eigentlich nichts und bin hocherfreute über das Veilschen