Nichts als heisse Luft

Dazu muss man wissen, dass ich vor allem Angst habe was laut knallt (Feuerwerk, Luftballons, Hundegebell, Handfeuerwaffen etc.). Daher vermeide ich es seit Jahren unseren Kindern Luftballons zu kaufen (sowie Hunde und Handfeuerwaffen).

An einem der ersten Tage in Phnom Penh waren wir in den Park (siehe Bild oben) vor dem Königspalast gekommen. Überall standen Menschen mit riesigen Luftballonhaufen, die sie zum Verkauf feilboten. Natürlich wollte Nouchine und Jonathan auch einen haben, aber ich fand eine gute Ausrede.

Die Luftballons gibt es nämlich in Kambodscha nur für die Menschen zu kaufen, die den König besuchen gehen. Der liebt die Ballons über alles und es ist sozusagen vorgeschriebenes Pflichtgeschenk einen Ballon mitzubringen. Deshalb werden die Ballons auch nur hier verkauft.

Das mochten die Kinder, zu meinem Erstaunen, einsehen und rufen jetzt jedes Mal, wenn sie ein glückliches Kind mit einem Luftballon in der Hand sehen: "Schau mal, die geht den König besuchen."

Rita und ich freuen uns über die damit verbundene Vorstellung, dass der König immer mal wieder Menschen zu sich einlädt um ein paar Ballons geschenkt zu bekommen. Und wir hoffen inständig, dass wir nicht eines Tages mal selbst eingeladen sind, denn dann müssten wir aus pädagogischen Gründen mit Luftballons in der Hand zur Audienz erscheinen.