Im Rahmen unserer Vorbereitung galt Rita immer als MAP, als mitausreisende Partnerin. Es hätte sogar einen eigenen Vorbereitungs- kurs für Rita, einen MAP-Kurs, gegeben, doch der war dann in letzter Minute mangels Teilnehmern wieder abgesagt worden.
Als wir im Nachgang erfuhren, dass es bei diesem Kurs unter anderen um so virulente Fragen ging wie "Richtiger Umgang mit Haus- angestellten" waren wir nicht weiter besorgt etwas verpasst zu haben. Das schien uns nun wirklich die uninteressanteste Fragestellung für unsere Situation zu sein.
Das mit den Angestellten ist aber doch nicht ganz so einfach. Einerseits verfügt man locker über die finanziellen Mittel sich Gärtner, Wachmann, Reinigungsdame, Kindermädchen und Köchin zu leisten, andererseits sind wir es nun nicht gewohnt von einem Tross Hilfspersonal umgeben zu sein.
Hinzu kommt die ewig gleichen moralischen Fragesümpfe ob es nun besonders ethisch ("Man gibt den Leuten ja eine Arbeit und einen fairen Lohn.") oder eben besonders unethisch ("Man nutzt die Armut der Menschen aus und bietet ihnen eine Beschäftigung ohne Perspektive.") ist.
Am Ende überwog bei uns, wie so oft, der akute Bedarf an. So sind seit Montag ein Geschwisterpaar, welches in meinen Ohren beide Serena heißen, abwechselnd von 08 bis 19 Uhr bei uns als Reinigungs-, Übersetzungs-, Kinderbespaßungs-, Einkaufs- und Kochhilfe. Die beiden waren in den diversen Vorstellungsrunden nach unserem Bauchgefühl am passendsten.
Im Nachhinein wäre es vielleicht doch ganz gut gewesen, ein paar Tipps mit auf den Weg zu bekommen, denn oftmals wissen wir nicht so recht, wie wir mit der ungewohnten Rolle umgehen sollen. Ich traue mich noch nicht einmal höflichst zu fragen ob das Geschirr abgewaschen wird und mache es dann lieber selbst.