Handtellergroß

Opfergaben für die Götter.
Opfergaben für die Götter.

Praktisch seit den ersten Stunden unserer Ankunft in Phnom Penh sind wir auf Wohnungssuche. Noch bevor wir ermattet ins Bett fielen, haben wir in der Phnom Penh Post (Motto: "Successful People read the Post ") die bebilderten Häuseranzeigen durchforstet.

 

Dabei haben wir den grossen Vorteil gehabt, dass wir schon recht genau wussten was wir haben wollten. Der Stadtteil war klar und dass es gross genug sein muss um auch mal Gäste zu berherbergen. Auch eine westliche Kücheneinrichtung war ein muss, denn die meisten haben ihre Küche entweder draussen oder nur aus 2 kleinen Gasplatten bestehend.

Ansonsten hatten wir natürlich keinen blassen Schimmer vom Wohnungsmarkt hier in Phnom Penh. Und das hat sich in den zwei Wochen auch nicht wesentlich geändert.

 

Wir haben inzwischen verstanden, dass die Markler Häuser von draussen abfotografieren und ins Netz stellen. Wenn wir dann anriefen, habe sie eine Besichtigung vereinbart und waren sie ganz froh, so auch selbst ins Haus zu können und dann weitere Fotos machen zu können.

 

Es gibt die Gruppe der Makler, die gestrandeten Ausländer, die mal hierher gekommen sind um ein Cafe aufzumachen oder ähnliches. Jetzt wollen sie leichtes Geld verdienen und fahren ihre willige Kundschaft durch die Gegend. Wir kannten zum Teil die Häuser dann schon besser als sie, weil wir das zweite oder dritte Mal dort waren.

 

Die andere Gruppe sind Einheimische, die den grossen Vorteil haben, das sie für einen besser handeln können und künftige Vermieter noch die eine oder andere Zusage abringen.

 

Letztlich war uns aber auch klar, dass wir nicht wirklich in den wenigen Tagen eine fundierte Entscheidung treffen können, die alle Faktoren miteinbezieht. Während wir in Deutschland ja eine gewisse Erfahrung haben worauf wir achten müssen, war uns hier alles gleich fremd.

 

So haben wir beschlossenen einen "bewussten" Fehler zu machen. Wir haben uns für ein Haus entschieden obgleich wir wussten, dass wir sicherlich auch vieles bei der Entscheidung noch nicht berücksichtigen können. Es ist ja aber erstmal nur für ein Jahr. Und lernen tut man bekanntlich nur aus Fehlern.

 

Naja, das mit dem Fehler hat sich dann gleich in den ersten Tagen und Nächten als sehr richtig herausgestellt. Die Kinder sind inzwischen so durchstochen das wir uns keinen Rat mehr wissen. Und gestern Nacht, als ich noch rasch in die Küche für ein Vorgeburtstagssnack ging, traf ich auf Tiere, die ich nicht weiter beschreiben mag. Sonst kommt keiner mehr zu Besuch. Ich sag nur: "Handtellergross".